234 Jahre altes Haus wird zum Hotel

NACHGEHAKT Am Mühlenweg hat Investor Frank Kipker eine Bauruine schick gemacht.

Barmen. Investor Frank Kipker (54) hat aus dem Nachbarhaus Mühlenweg 41, dem ehemaligen „Friedensheim“, schon ein wahres Schmuckstück gemacht. „Dass das Haus nebenan so verfallen und ein richtiger Schandfleck war, hat mein ästhetisches Empfinden gestört und nebenbei auch den Wert meiner Immobilie gemindert“, erinnert sich Kipker an die Motivation, das verfallene Fachwerkhaus Nummer 39 zu kaufen und zu sanieren. Ein Haus, das 234 Jahre alt ist und an dem nicht nur der Zahn, sondern gleich ein ganzes Gebiss der Zeit genagt und auch kräftig zugebissen hatte.

Leben

im Denkmal

„Wann wir die hässliche Ruine endlich abgerissen?“ fragten sich die Anwohner, doch Frank Kipker hatte anderes vor. Er ließ in rund einjähriger Bauzeit marodes Holz durch neues ersetzen, hatte für viele der alten Balken noch Verwendung, hielt die Vorgaben des Denkmalschutzes ebenso strikt ein wie die Brandschutzbestimmungen und fand in der Barock-Treppe, die mit ihrem geschwungenen Handlauf das Gebäude beherrscht und bis unters Dach reicht, eine echte Herausforderung.

Von dieser Treppe gehen sämtliche Zimmer ab, was Kipker auf eine Idee brachte. „Ein Hotel könnte aus dem Haus gemacht werden, dafür eignet es sich ideal“ – das war sein Plan. Und jetzt sind in 13 Zimmern auf drei Etagen bereits die 22 Betten bezogen und warten auf die ersten Gäste, die nicht nur am Mühlenweg Barmer citynah eine gemütliche Bleibe finden, sondern auch im gewölbeartigen Keller mit seiner runden Decke auf rechtungewöhnliche Weise an historischer Stätte frühstücken können.

Dass das Fachwerkhaus mit dem prächtigen Innenhof direkt neben Wuppertals Vorzeigeunternehmen Vorwerk liegt, sieht Kipker als eine recht günstige Fügung an. „Unser Haus mit seinen komfortablen Zimmern und dem Sauna- und Wellnessbereich bietet sich doch geradezu für Geschäftsfreunde der Wuppertaler Unternehmen an“, findet der zukünftige Hotelier. „Zumal es in Barmen im Gegensatz zu Elberfeld kaum Hotels gibt“, schaut der Bauunternehmer mit einigem Optimismus in die Zukunft, zumal sein Haus als 1984 in die städtische Denkmalliste eingetragenes Gebäude mit seinen neuen Sprossenfenstern im historischen Fachwerk eine originelle Rarität darstellt.

„Der Hotelbetrieb soll zum 1. August starten“, verrät Frank Kipker und weist auf die Preise, die zwischen 60 und 120 Euro pro Nacht liegen werden. Wer die 120 Euro anlegt, der darf in der Präsidenten-Suite nächtigen, die den Namen des verstorbenen Alt-Bundespräsidenten Johannes Rau trägt. „Jedes Zimmer wird nach einem prominenten Wuppertaler benannt“, so Kipker, der nach eigenen Angaben erheblich mehr als eine halbe Million Euro in das zukünftige Hotel am Mühlenweg 39 investiert hat.

10.5.2018 – Quelle: http://www.e-pages.dk/wzwuppertal/1659/article/725017/26/7/render/?token=15501c1374e1182ca787d24f2b7072b7